Hier haben Sie die Möglichkeit, Ihre Meinung zur Ansiedlung eines Schlachthofes (ggf. mit Schlachtabfallvergärungsanlage) zu hinterlassen. Ihr Beitrag wird nach Prüfung der im Netz
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Fraktion der Freien Wähler (Montag, 10 Oktober 2016 22:05)
Die Fraktion der Freien Wähler Aschheim/Dornach
als Antwort auf den Leserbrief von Herrn Albert Oppenheim vom 26.09.2016
Sehr geehrter Herr Oppenheim,
wir bedauern sehr, dass Sie sich auf Ihrer eigenen Informationsveranstaltung als Angeklagter fühlten, müssen aber mit aller Deutlichkeit sagen, dass es nicht unsere Argumentation war, die Sie das glauben lässt.
Auf der anderen Seite und das ist jetzt unsere Enttäuschung, war der Informationsgrad Ihrer Veranstaltung sehr mager, aber das ist Ihnen sicher auch - schon wegen der Pressereaktionen - überdeutlich bewusst.
Nun zur Wahrheit über das Abstimmungsverhalten der Freien Wähler: wenn Sie von geschlossener Abstimmung reden, dann bezieht sich das lediglich auf die allererste nichtöffentliche Gemeinderatssitzung im März 2015. In dieser stellten Sie Ihr Projekt Schlachthof das erste mal vor. Die Rede war von 6 ha Fläche, verbunden mit der Versprechung, in Folge ein komplettes Konzept vorzulegen.
Alle Gemeinderäte, auch wir Freien Wähler, standen dem Projekt nicht von Anfang an und ohne irgendwelche Details zu kennen, negativ gegenüber und wir trugen die Entscheidung mit, das Projekt genauer unter die Lupe zu nehmen.
Als aber im September 2015 der Gemeinderat von unserem Bürgermeister unterrichtet wurde, dass nun ein größeres Areal von ca. 9 ha benötigt würde, haben wir das sehr kritisch kommentiert und nicht mehr befürwortet. Im Oktober 2015 waren es dann 12 ha. Ihre zweite Präsentation im November 2015 zeigte uns weder ein schlüssiges Konzept, noch irgendwelche Baupläne.
Unser Wunsch, vor weiterer Abstimmung, das Projekt mit dieser Tragweite vorab in den Fraktionen zu beraten, wurde abgelehnt. Die damals anwesenden FW-Gemeinderäte haben gegen das Projekt gestimmt.
Übrigens war bis zu diesem Zeitpunkt die gesamte Debatte nichtöffentlich, der Vorwurf eines politischen Opportunismus geht deshalb völlig ins Leere. Was uns jedoch sehr wundert, ist dass Sie nach eigener Angabe Kenntnis über die Abstimmungsergebnisse haben – wir fragen uns woher.
Wir verwahren uns auf Schärfste gegen Ihre Aussage zwei Gemeinderäte der Freien Wähler hätten Ihnen ihre Unterstützung zugesagt. Wenn Sie sich nicht einer üblen Nachrede schuldig machen wollen, müssen Sie in der Lage sein Namen zu nennen. Wir sind sehr neugierig, was da kommt.
Wenn Sie, wie Sie sagen, „Aschheim etwas zu bieten haben“ dann hätten Sie viel Zeit gehabt, ausreichend, belegbar und umfassend zu informieren und das Projekt in all seinen Einzelheiten vorzustellen, um diesen Slogan mit Leben zu füllen. Leider haben noch nicht einmal wir Gemeinderäte hinreichende Informationen, um eine solch weitreichende Entscheidung, wie die Ansiedlung eines Schlachthofes, wirklich treffen zu können.
Wir haben über die Monate in nichtöffentlichen Sitzungen das Vertrauen verloren, dass diese ‚Partnerschaft‘ für die Gemeinde ein Gewinn wäre – die Erfüllung der gemachten Versprechungen nahm in dem Maße ab, wie der Flächenbedarf des Schlachthofes aka ‚Fleischhandelszentrum‘ zunahm.
Fraktion
Freie Wähler Aschheim/Dornach e.V.
Gerhard Ehmler (Dienstag, 20 September 2016 21:55)
Liebe Freie Wähler, ich möchte Ihnen meinen Respekt ausdrücken für Ihren Postwurfbrief zum Thema Schlachthof. Im Gegensatz zu dem wenig fundierten Schreiben des Investors stellt Ihr Brief an die Aschheimer Bevölkerung eine gut durchdachte, systematische und treffend formulierte, überzeugende Arbeit dar. Wer mag dahinter stehen? Ich habe selbst einmal vor vielen Jahren in der Nähe eines kleinen Viehentlade- und Schlachthofes in Niedersachsen gewohnt und wurde regelmäßig Samstag früh um 5 Uhr vom Gepolter der Viehentla- dung und dem Gebrüll der Treiber geweckt. Ich weiß also Bescheid! Herzliche Grüße Ihr G.Ehmler.
Walter Lohrmann (Sonntag, 18 September 2016 12:54)
Aus dem Heimstettener Chiemseering vielen Dank für das hervorragende Engagement für die Initiative contra Schlachthof, dem "Schlexit", wie ich das mal getauft habe. Diese von der "Initiative pro" beabsichtigte Info-Veranstaltung am 16.09. hat ja erfreulicherweise den Schlachthofgegnern in die Hände gespielt, so eine dilettantische Aufführung habe ich auch noch nicht erlebt. Aber wenigstens ist deutlich geworden, wie weit sich Bgm Glashauser mit seiner Gemeinderatsmehrheit aus dem Fenster gelehnt haben. Da haben sich "Opus munich" bzw. die dahinterstehenden Initiatoren auf das Wort des Bürgermeisters verlassen, dass Aschheim hinter dem Projekt stehen wird und es keiner öffentlich Diskussion im Vorfeld der Entscheidung bedarf. Daher hat "Opus munich" auch keinen Plan "B". Diese Selbstherrlichkeit rächt sich nun. "Opus Munich" hat ja schon eine Menge Geld ausgegeben für die Grundstücke, von Planungskosten einmal abgesehen? Was wird da auf die gemeinde zukommen, wenn das contra Schlachthofbegehren durchgeht?
Dr. Detlef Mittmann (Samstag, 17 September 2016 20:48)
Gleichlautender Brief an jeden der 20 Aschheimer Gemeinderäte mit 38 Unterschriften von Bürgern aus der Karolingerstraße
Sehr geehrter Gemeinderat,
ich lebe seit 40 Jahren in Aschheim und bin stolz auf die äußerst positive Entwicklung, welche unsere Gemeinde in dieser Zeit durchlaufen hat.
Ihnen und früheren Gemeinderatsmitgliedern haben wir viele kluge und positive Ansiedlungsentscheidungen zu verdanken, wie Golfplatz, Wasserskianlage, Beach Volley Ball und Eventanlage, Klettergarten, zahlreiche Firmen mit weltweitem Bekanntheitsgrad, aber auch einen vorbildlichen Sportpark mit großzügiger Förderung der lokalen Vereine, ein exzellentes kulturelles Angebot sowie die vorbildliche Kinderbetreuungs- und Schulinfrastruktur.
Die Planung der Ansiedlung eines Fleischhandlungszentrums mit angeschlossener Produktion (im Folgenden „Schlachthof“) trifft bei mir allerdings auf völliges Unverständnis und ich möchte mit diesem Schreiben deutlich machen, dass ich mich diesen Plänen massiv entgegenstellen werde.
Die Ansiedlung des Schlachthofes wird das Image der Gemeinde Aschheim unumkehrbar massiv negativ beeinträchtigen. Die damit einher gehenden Umweltbelastungen sind so erdrückend, dass es zu einer radikalen Wohnwertsenkung und in der Folge zu stagnierenden und sogar rückläufigen Immobilienpreisen kommen wird.
Wahrscheinlich werden auch Ansiedlungspläne von erwünschten positiven Gewerben überprüft werden und möglicherweise storniert.
Allein die Größenverhältnisse sind erschreckend. Über 1.500 Tiere sollen pro Tag auf die Schlachtbank und aus ihnen sollen ca. 400 Tonnen Fleisch produziert werden. Viehtransporter würden die Tiere anliefern und leer abfahren. Die Fleischprodukte würden mit Lkw abtransportiert werden, die zunächst leer anfahren würden. Zuletzt ist der Abfall zu entsorgen, der nach dem Vergärungsprozess noch verbleibt. Auch wenn die Lastwagen möglicherweise nicht durch die Ortsmitte fahren werden, wird sich der Verkehr auf den Ring- und Einfallstraßen massiv erhöhen.
Die mit der Ansiedlung des Schlachthofs einher gehende Errichtung einer Schlachtabfallvergärungsanlage ist aus umweltpolitischer Sicht völlig inakzeptabel. Die Gemeinde Aschheim hat mit der Erstellung der Geothermieanlage einen großartigen Schritt in Richtung saubere Energiequelle gemacht und würde jetzt mit einer Großvergärungsanlage auf dem Gemeindegebiet in die „Steinzeit“ zurückfallen. Weder die Erzeugung von umweltbelastender Abfallwärme, die dauerhafte Bodenkontamination noch die Geruchsbelastung sind in irgendeiner Weise hinnehmbar. Hier von „Biogasanlage" zu sprechen ist Etikettenschwindel und grenzt an Irreführung.
Sind Sie bereit, persönlich Verantwortung dafür zu übernehmen, dass keine Emissionen entstehen?
Fortsetzung im nachfolgenden Teil
Dr. Detlef Mittmann (Samstag, 17 September 2016 20:47)
Auch würde das in unmittelbarer Nachbarschaft gelegene Erholungsgebiet Heimstettner See deutlich in Mitleidenschaft gezogen werden. Glauben Sie ernsthaft, bisher zufriedene Nutzer des zum Teil auf Aschheimer Flur gelegenen Sees oder die Bewohner der benachbarten Schrebergartensiedlung werden in Zukunft noch CSU oder SPD wählen ?
Durch die Schlachthofansiedlung werden auch keine attraktiven Arbeitsplätze in der Gemeinde geschaffen. Das Schlachtgewerbe ist ein klassischer Niedriglohnsektor. Die dort Beschäftigten werden sich sehr schwer tun bei dem bekannten Mietpreisniveau im Landkreis bezahlbaren Wohnraum ohne lange Pendlerwege zu finden.
Letztlich fehlen aber auch gänzlich die Gründe, die für die Ansiedlung eines Schlachthofes in der Gemeinde Aschheim sprechen. Nach meinem Kenntnisstand ist unsere Gemeinde weder sachlich oder finanziell auf dieses Projekt angewiesen.
Es besteht keine Unterversorgung, weder aktuell noch für zukünftige Projekte, die nicht durch laufende Einnahmen finanziert werden könnten. Sofern behauptet wird, dass sich für die Gemeinde zukünftig Mehreinnahmen – insbesondere durch die Gewerbesteuer – ergeben werden, möchte ich Sie fragen, ob Sie hierzu bereits verlässliche Zahlen in Erfahrung bringen konnten. Es ist allgemein bekannt, dass Firmen im Aufbau insbesondere in den ersten Jahren defizitär sind und auch erhebliche Abschreibungsmöglichkeiten bestehen. Deshalb werden sich wohl steuerlich eher Verluste aufbauen und auf Sicht keine steuerpflichtige Erträge.
Die kompliziert verschachtelte Eigentümerstruktur des Erwerbers und Initiators lässt im übrigen darauf schließen, dass man es mit Steuerprofis zu tun hat, die nicht einen Euro zu viel in Aschheim lassen werden!
Menschen und auch Politiker können irren.So manche Unternehmensansiedlung hat sich nach Jahren als falsch erwiesen, weil die ursprünglichen Voraussetzungen nicht mehr gegeben waren oder weil sich Hoffnungen und Versprechungen als falsch heraus gestellt haben.
Normale Gewerbebetriebe lassen sich mit geringem Aufwand umnutzen. Die Ansiedlung eines Schlachthofes ist jedoch unumkehrbar – den bekommen Sie nie mehr weg!
Sind Sie sich dieser hohen Verantwortung bei Ihrer Entscheidung bewusst?
Als langjähriger Sprecher der Siedlungsgemeinschaft Karolingerstrasse – Tassilostrasse halte ich es für meine Pflicht, die Siedlungsmitglieder, aber auch Freunde und Bekannte auf die negativen Auswirkungen einer Schlachthofansiedlung für unseren Ort und unsere persönliche Vermögenssituation in Form der erwähnten negativen Wohnwertentwicklung aufmerksam zu machen.
Der Aschheimer Wähler wird beim Thema Schlachthof ein sehr langes Gedächtnis haben. Wollen Sie wirklich als diejenigen Gemeinderäte in die Aschheimer Geschichte eingehen, welche bei der nächsten Wahl die CSU-Mehrheit verspielen und die SPD weiter kräftig dezimieren werden?
Die unsinnige Ansiedlung eines Schlachthofs ist ausnahmslos abzulehnen und ich appelliere an Sie, in Ihrer Eigenschaft als Gemeinderat Ihre Stimme gegen das Projekt zu erheben.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Detlef Mittmann
Arnim Zubke (Montag, 12 September 2016 10:49)
Danke an die freien Wähler für die gute Recherche. Die Angaben sind noch sehr vorsichtig formuliert. Während man in den 80er Jahren tatsächlich in den Schlachthöfen in Deutschland noch faires Geld für harte Arbeit verdienen konnte, so kann man heute nicht mal mehr in Ansätzen davon reden. Durch verschachtelte Sub-sub-sub-Unternehmen wird letztendlich häufig sogar der gesetzliche Mindestlohn unterlaufen. Bis der Behördenapparat darauf kommt, ist die Sub-Firma schon längst wieder ersetzt. Es werden letztlich Wanderarbeiter aus Osteuropa zu katastophalen Löhnen dort beschäftigt werden. Wo sollen die eigentlich wohnen und unter welchen Bedingungen? Das hat auch soziales Explosionspotential für Aschheim. In Deutschland wird inzwischen viel zu viel geschlachtet, da im Ausland z. B. in Dänemark und Belgien fair zahlende Firmen mit den durch die Dumpinglöhne in Deutschland existierenden niedrigen Preisniveau nicht mehr mithalten können und Tiere zur Schlachtung extra nach Deutschland transportiert werden. Im Endeffekt profitieren von dieser Investition eine Handvoll Leute. Wozu vorallem die Immobilienhaie zählen werden, die in München mal wieder Gewerbeflächen zu Luxuswohnungen umwidmen dürfen. Interessieren würde mich noch, ob auch Halal-Schlachtungen in dem Schlachthof vorgesehen sind. Vielleicht weiß das jemand.
Constanze Friemert (Mittwoch, 31 August 2016 01:18)
Ob Opus Munich die Bayrische Bauordnung kennt?
Das ganze Projekt könnte nämlich unerwartet teuer werden. Vor allem die Nachbar-Gemeinden, die näher am geplanten Schlachthof liegen als Aschheimer Wohngebiete, werden sicher auf die Einhaltung der BayBO pochen.
Art. 11 (Betrifft vor allem das Schlachthofgelände und evtl. dort gelagerte Schlachtabfälle, Dung- und Kot-Reste der geschlachteten Tiere sowie die Beseitigung der täglich mindestens 15000 Liter Blut aus 1500 Schlachttieren)
Schutz gegen Einwirkungen
Bauliche Anlagen sind so anzuordnen, zu errichten, zu ändern und instand zu halten, dass durch Wasser, Feuchtigkeit, pflanzliche und tierische Schädlinge sowie andere chemische, physikalische oder biologische Einflüsse Gefahren oder unzumutbare Belästigungen nicht entstehen.
Art. 12 (Betrifft vor allem die geplante Biogasanlage mit zu erwartenden hohen Schwefelwassserstoff-Konzentrationen=hochexplosives Gas)
Brandschutz
Bauliche Anlagen sind so anzuordnen, zu errichten, zu ändern und instand zu halten, dass der Entstehung eines Brandes und der Ausbreitung von Feuer und Rauch (Brandausbreitung) vorgebeugt wird und bei einem Brand die Rettung von Menschen und Tieren sowie wirksame Löscharbeiten möglich sind.
Art. 13 (Betrifft vor allem die Kühlhäuser und Biogasanlage mit Generatoren, Kompressoren, Häckslern, Förderbändern etc., die Vibrationen,Schall und damit Schwingungen verbreiten, man beachte vor allem Satz (2) und (3))
Wärme-, Schall- und Erschütterungsschutz
(1) Gebäude müssen einen ihrer Nutzung und den klimatischen Verhältnissen entsprechenden Wärmeschutz haben.
(2) Gebäude müssen einen ihrer Nutzung entsprechenden Schallschutz haben. Geräusche, die von ortsfesten Einrichtungen in baulichen Anlagen oder auf Baugrundstücken ausgehen, sind so zu dämmen, dass Gefahren oder unzumutbare Belästigungen nicht entstehen.
(3) Erschütterungen oder Schwingungen, die von ortsfesten Einrichtungen in baulichen Anlagen oder auf Baugrundstücken ausgehen, sind so zu dämmen, dass Gefahren oder unzumutbare Belästigungen nicht entstehen.
Walter Lohrmann (Dienstag, 02 August 2016 18:22)
Das ist eine gute Recherche zum Investor. Da wird den Aschheimer Bürgern doch wohl klar werden, dass es sich hier rein um ein Finanzkonstrukt zur Vermeidung von Steuern geht. Der Investor sitzt ja nicht in Aschheim! Auch frage ich mich, was der Name "Opus Munich..." bedeuten soll. Da könnte mir doch eine Anlehnung an "Opus dei" in den Sinn kommen!!! Wollen irgendwelche Heilsbringer über München hereinbrechen und das alte Münchner Schlachthofgelände umwandeln in schönen Wohnraum? Da muss man dann nur die Stadt München genügend stopfen, so wie man es sicherlich mit dem ökologischen Grundstückseigentümer aus Heimstetten für das harmlose Fleischhandelszentrum in Aschheim getan hat.